DIE ZEICHNUNG
"Zeichnen heißt Sehen lernen"
Diesen Satz kennt fast jeder. Was aber bedeutet diese Aussage?
In der Regel bemühen wir uns als Studierende, Gegenstände unserer Betrachtung in ihrer räumlich-plastischen Wirklichkeit möglichst genau, sozusagen 'realistisch', darzustellen.
Die kreativ-künstlerische Auffassung setzt andere Prämissen.
Statt den Gegenstand so abzubilden, wie wir ihn zu kennen meinen, gilt es Linien am Gegenstand beobachten zu lernen.
Linien lassen sich unmittelbar auf die Bildebene übertragen, Gegenstände nicht!
Sehen lernen im Sinne des künstlerischen Zeichnens heißt also Linien sehen lernen, wo wir bisher lediglich Gegenstände betrachtet haben.
Das Botanikum mit seinen Gewächshäusern und Pflanzen erfreut das künstlerische Auge immer
aufs Neue.
Arbeitsraum der Maladademie
Blind-Kontur-Zeichnen ermutigt zum freien Zeichnen, weckt intuitive Fähigkeiten und entwickelt eigene Ausdrucksmöglichkeiten.
Kurze Positionen schulen den Blick.
Künstler Gerd Scheuerer gibt Impulse und Anregungen.
Bewegen wir einen Punkt über die Bildebene, entsteht eine Linie.
Linie ist also zuallererst ein Ausdruck von Bewegung.
Diese der Linie ursprüngliche und wesentliche Natur gilt es, in die zeichnerische Übung zu integrieren.